Dies ist eine Zusammenfassung. Um den vollständigen Artikel zu lesen, befolgen Sie bitte die Hinweise unterhalb der Zusammenfassung.

Klinik für Pferde, allgemeine Chirurgie und Radiologie, Fachbereich Veterinärmedizin, FU Berlin, Oertzenweg 19b, 14163 Berlin

Messung stressbezogener Paramater bei Pferden nach Transport und Schlachtung

Stress measurement after transportation and slaughter

Heidrun Gehlen, Sabita Diana Stöckle, Maike Walther


Zusammenfassung

Sterben ist immer auch mit Stress verbunden. Dies gilt insbesondere für das Fluchttier Pferd. Neben der Euthanasie, die als vernünftigen Grund für die Tötung einer besonderen tierärztlichen Indikation bedarf, besteht für das Pferd auch die Möglichkeit der Schlachtung, sofern es als Schlachtpferd im Equidenpass registriert ist. Als Grund für die Tötung zählt die Lebensmittel- oder Tierfuttergewinnung. Ob die Euthanasie oder die Schlachtung für ein Pferd weniger belastend ist, wird immer wieder diskutiert. Aus diesem Grund wurden in dieser Studie Stressparameter im Blut von 20 Schlachtpferden gemessen und der Einfluss weiterer möglicher Faktoren (Besitzeranwesenheit, Gruppentransport) untersucht. Zur Stressevaluierung wurden Cortisol-, Laktat-, und Glu­kosekonzentrationen unmittelbar nach der Schlachtung im Blut bestimmt.
Bei den 20 in dieser Studie untersuchten Schlachtpferden konnten insgesamt sig­nifikant erhöhte Laktat-, Glukose- und Cortisolkonzentrationen nach Transport und Tötung festgestellt werden. Der Mittelwert der gemessenen Cortisolkonzentrationen lag unmittelbar nach der Schlachtung mit 79,35 ± 30,31 ng/ml deutlich über dem vom Labor angegebenen Referenzbereich von 30–67 ng/ml. Gleiches galt für den Mittelwert der Laktatkonzentration, der bei 6,7 ± 2,03 mmol/l lag (Referenzbereich 0,5–2,0 mmol/l) und dem Mittelwert der im Blut gemessenen Glukosekonzentration, der bei 6,4 ± 0,54 mmol/l lag (Referenzbereich 3,05–4,99 mmol/l). Ob die Pferde dabei in einem Sammeltransporter (n=15) oder von ihrem eigenen Besitzer zum Schlachthof gebracht wurden (n=5), hatte keinen signifikanten Einfluss auf die gemessenen Parameter.

Summary

Dying is always associated with stress. This is especially true for flight animals like ­horses with strong flight reflexes. According to the German animal welfare act, which requires a reason to put down a horse, there are two legal ways. The first is euthanasia by a veterinarian, which requires a medical reason. The other is slaughtering, if the horse is declared for this in its passport. In this case, the reason is simply the production of food or feed. Which of these two options will lead to less stress for the horse, is often discussed controversely. In this study, stress levels of 20 horses that were transported and slaughtered were evaluated and other parameters, possibly influencing the stress levels like group transport, were investigated. For the stress level, concentrations of cortisol, lactate and glucose were measured immediately after slaughter.
All parameters studied were significantly higher after occurrence of death. Mean value of cortisol was 79.35 ± 30.31 ng/ml, which is above the reference range of 30–67 ng/ml. Similar results could be seen for lactate with 6.7 ± 2.03 mmol/l (reference range 0.5–2.0 mmol/l) and glucose level of 6.4 ± 0.54 mmol/l (reference range 3.05–4.99 mmol/l). There were no significant differences between horses that were transported to the slaughterhouse by the owner or by group transport.

Schlüsselwörter: Pferd, Cortisol, Laktat, Glukose, Schlachtung, Stress


Keywords: horse, cortisol, lactate, glucose, slaughter, stress


Korrespondenzadresse E-Mail

heidrun.gehlen@fu-berlin.de

Weitere Informationen zum Beitrag

Arch Lebensmittelhyg 71,
4–9 (2020)
DOI 10.2376/0003-925X-71-4

Copyright

© M. & H. Schaper GmbH & Co.
ISSN 0003-925X

Um den vollständigen Artikel zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten: